Vor 80 Jahren: „Die Flucht der Jüdin Berta Amend“
Eine szenisch-musikalische Lesung gegen das Vergessen
Ich bin Rolf Breuer und leite eine etablierte Schreibwerkstatt in Ludwigsburg. Günter Thumm, einer der Teilnehmer, stieß bei unseren Recherchen im Staatsarchiv Ludwigsburg auf die Geschichte der Jüdin Bertha Amend und ihre Flucht vor den Nazis - genau vor 80 Jahren durch das nördliche Württemberg, von Stuttgart bis zur Ostalb.
Zusammen mit einem Londoner Verwandten hat Günter Thumm über die umfangreichen Akten im Staatsarchiv hinaus auch in den USA recherchiert und aus allem ein kleines Buch „Die Flucht der Bertha Amend“ zusammengestellt.
Bertha Amend erhält am 3. Februar 1945 den Befehl, sich zu einem geschlossenen Arbeitseinsatz zu melden. Ihr ist sofort bewusst, dass dieser Einsatz im Vernichtungslager endet. Noch in der Nacht packt sie das Nötigste zusammen und flieht. Ihre Flucht wird zum Albtraum: Untertauchen, sich verstecken, um nicht entdeckt zu werden, bringt sie an ihre Grenzen.
Zu den Fluchtorten zwischen dem 8. Februar und dem 28. April 1945 gehörten Stuttgart, Unterrot (damals Kreis Backnang, jetzt Kreis Schwäbisch Hall), Backnang, Karlsruhe, Durlach, Bretten, Heilbronn, Bietigheim, Crailsheim, Aalen & Hofherrnweiler Pompelhof, Bergen Belsen, Bremerhaven, New York. Die Flucht endete schließlich mit der Befreiung durch US-Soldaten und führte Bertha Amend 1947 in die USA. Vor der Zwnangsevakuierung nach Unterrot war Stuttgart Wohnort, dort hatte Frau Amend auch Max Horkheimer kennengelernt (ohne den sie nicht in die USA hätte einreisen können). Zur besseren Übersicht habe ich noch eine Chronik der Fluchtorte angehängt.
Nicht nur wegen der Aktualität bieten wir dazu eine szenisch-musikalische Lesung an, die in ca. 60 Minuten viele dramatische Momente der Flucht anhand von Original-Dokumenten eindringlich rekonstruiert.
Einführung: Günter Thumm; Berta Amend wird gesprochen von Rosa-Maria Martinez, weitere Original-Texte samt Zitaten von Nazi-Beteiligten präsentiere ich selbst, Rolf Breuer. Am Klavier mit passenden Musikstücken: Eckart Frowein.
Falls Sie selbst nicht die Möglichkeit für eine solche Lesung haben, leiten Sie diese Seite doch bitte an andere mögliche Interessenten weiter.
Kontakt: Dr. Rolf Breuer
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